In diesem Krankenhaus-Intensivbereich der BDH-Klinik Greifswald, der komplett mit Überwachungsbetten (Zentralmonitoring) inklusive 15 Beatmungsplätzen ausgestattet ist, werden Patienten mit ausgeprägten neurologischen Defiziten unterschiedlichster Genese, häufig auch mit schweren internistischen Erkrankungen behandelt.
Die neurologischen Erkrankungen umfassen Erkrankungen und Schädigungen des Gehirns, seiner Hüllen, des peripheren Nervensystems und der Muskeln. Das Spektrum schließt Patienten mit schwersten Bewusstseinsstörungen bis hin zum sogenannten „Wachkoma" ein. Nicht selten sind es Patienten, die nach langzeitiger Behandlung auf einer Intensivtherapiestation an einer schweren Critical-Illness-Polyneuro- oder Myopathie bzw. an einer septischen Encephalopathie leiden. Weaning-Patienten und Frührehabilitationspatienten ohne schwere neurologische Erkrankungen werden hier ebenso kombiniert intensivmedizinisch und frührehabilitativ behandelt.
In der BDH-Klinik stehen neben der internistischen Diagnostik (EKG, Langzeit-EKG, Langzeit-Blutdruckuntersuchung, Sonographie, Echokardiographie, Spirometrie, obere Intestinoskopie und Bronchoskopie, sowie Röntgen) umfassende Möglichkeiten zur neurophysiologischen und neurovaskulären Diagnostik zur Verfügung. Zur Untersuchung der sehr häufig bei den Patienten vorliegenden Dysphagie(Schluckstörung) wird die fiberendoskopische Schluckdiagnostik (FEES) eingesetzt. Patienten mit länger andauernder Dysphagie, die eine suffiziente orale Ernährung unmöglich macht, können mit einer PEG versorgt werden.
Diagnostische Verfahren, die nicht in unserem Hause durchgeführt werden, wie z.B. radiologische Schnittbildverfahren (z.B. CT, MRT), umfassende Labordiagnostik und mikrobiologische Untersuchungen werden von den jeweiligen Instituten der Universitätsmedizin Greifswald (UMG) übernommen, die sich in unmittelbarer Nähe zur BDH-Klinik Greifswald befinden.
Ärztlicherseits können die Patienten ausgesprochen interdisziplinär betreut werden. Neben Anästhesisten, Internisten, Neurologen und Psychiater im Intensiv-/Frührehabilitationsbereich stehen im Haus Urologen und ein Orthopäde zur Verfügung. Die Kooperation mit der UMG sichert konsiliarisch alle weiteren fachärztlichen Leistungen ab.
Schon bei beatmungspflichtigen Patienten im Weaningprozess wird ab Aufnahme entsprechend der individuellen Möglichkeiten ein multimodales frührehabilitatives Therapiekonzept angewandt.
Ziel ist es, eine möglichst umfassende Wiederherstellung der Selbstständigkeit des Erkrankten unter Einbeziehung seines familiären und sozialen Umfeldes zu erreichen. In den speziellen Therapien werden alle üblichen Therapieverfahren der Physiotherapie, Ergotherapie, Heilpädagogik, Logopädie und Neuropsychologie, angewandt. Die Musiktherapie ist ein weiteres wichtiges Element der Therapie in der frühen Phase. Das therapeutische Konzept orientiert sich an aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen, z.B. mit dem Schädigungs-orientierten Training (IOT) und gerätegestützten Therapieverfahren und bezieht bewährte Therapiekonzepte wie z.B. das Führen nach Affolter oder die basale Stimulation nach Fröhlich mit ein.
Wegen der Schwere der Störung erfolgt die Therapie in der Frührehabilitation in Einzelbehandlungen. Die therapeutische Pflege setzt dabei wichtige Akzente in der Behandlung. Das in den entsprechenden Therapiesituationen Wiedererlernte, insbesondere im Rahmen der Alltagkompetenz, wird durch die Pflege auf der Station gefestigt. Abgerundet wird das therapeutische Angebot durch eine Sozialberatung der Betroffenen bzw. ihrer Angehörigen, die den Übergang in den häuslichen Bereich oder in eine individuell angepasste Nachsorgeeinrichtung vorbereitet.
BDH-Klinik Greifswald gGmbH • Karl-Liebknecht-Ring 26a • 17491 Greifswald • Telefon 0 38 34 / 8 71 - 0
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