Interdisziplinäre Zusammenarbeit fördern

Die BDH-Klinik Greifswald verfügt über langjährige und umfangreiche Erfahrung beim Einsatz von Musiktherapie im Rahmen der neurologischen Rehabilitation. Davon konnten sich kürzlich auch die Mitglieder des Bundesarbeitskreises „Musiktherapie in der neurologischen Rehabilitation“ überzeugen. Bei einem Arbeitskreistreffen in der BDH-Klinik Greifswald lernten sie nicht nur das Arbeiten und das vielfältige Angebot vor Ort kennen, sondern sie bekamen von der hiesigen Kollegin auch noch fachlichen Input und arbeiteten gemeinsam an Möglichkeiten der stärkeren interdisziplinären Zusammenarbeit, von der die Patient:innen profitieren.

Im Rahmen der neurologischen Rehabilitation kommt der Musiktherapie eine ganz besondere Bedeutung zu, denn Musik hebt nicht nur die Laune, sondern sie steigert unter anderem auch die Leistungsfähigkeit und hilft dabei, die Grob- und Feinmotorik zu verbessern, das Sprachzentrum anzuregen sowie Gefühle zu regulieren bzw. zum Ausdruck zu bringen. Um ihre Disziplin für die Patient:innen kontinuierlich zu verbessern und weiter auszubauen, haben sich Musiktherapeuten aus ganz Deutschland im Bundesarbeitskreis „Musiktherapie in der neurologischen Rehabilitation“ zusammengeschlossen. Sie treffen sich in regelmäßigen Abständen, um sich auszutauschen, voneinander zu lernen und gemeinsam neue Themen auf den Weg zu bringen. Nach einer längeren Corona-bedingten Zwangspause, fand nun das erste Vor-Ort-Treffen des Bundesarbeitskreises statt – und zwar in der BDH-Klinik Greifswald.

„Wir freuen uns sehr, dass wir uns nach zahlreichen Online-Meetings nun endlich einmal wieder ‘live und in Farbe’ sehen konnten und dass dieses Treffen hier bei uns in der BDH-Klinik Greifswald stattgefunden hat“, so Silja Molle, Musiktherapeutin der BDH-Klinik Greifswald. Die Teilnehmer erwartete ein buntes Programm: Morgens gab es einen Workshop zum Thema „Sensomotorische Behandlungstechniken der Neurologischen Musiktherapie“ durch Dr. phil. Stefan Mainka aus der Parkinson-Klinik Beelitz-Heilstätten, der dem eigentlichen Treffen relativ spontan vorgeschaltet, aber dennoch mit acht Teilnehmenden gut besucht war. Der Nachmittag begann mit einem Vortrag von Dr. med. Torsten Stein, Ärztlicher Direktor und Chefarzt an der BDH-Klinik Greifswald, der auf unterhaltsame und kurzweilige Art eine Reise durch die Kraft der Musik zu therapeutischen Zwecken unternahm. Im Fokus des zweitägigen Treffens stand vor allem der fachliche Austausch zum Thema „interdisziplinäre Zusammenarbeit“.

Ein Bericht unserer Musiktherapeutin Silja Molle über ihre Mitarbeit an der Leitlinie „Neurologische Rehabilitation bei Koma und schwerer Bewusstseinsstörung im Erwachsenenalter“, mit dem erfreulichen Ergebnis, dass die Musiktherapie dort empfohlen werden kann, die Präsentation von Ergebnissen verschiedener Studien zum Thema „Singen als therapeutische Intervention bei Parkinson“ und ein Rundgang durch die Klinik, rundeten die zwei Tage ab.

Die Teilnehmer:innen des Bundesarbeitskreistreffens waren von der Sitzung so begeistert, dass zwei von ihnen die Chance wahrnahmen, das Arbeitskreistreffen mit einer einen oder mehrere Tage andauernden Hospitation bei unserer Musiktherapeutin Silja Molle, zu verbinden, sodass die im Treffen aufgezeigten Therapiemöglichkeiten aus der Theorie mit Praxis unterfüttert werden konnten und die Verbindung zur Partnerklinik in Elzach, aus der eine der beiden Hospitantinnen kam, weiter gestärkt wurde.