Schnelle und kostenfreie Hilfe für Kameruner Helfer

Die BDH-Klinik Greifswald ermöglichte eine schnelle, unbürokratische und kostenfreie Untersuchung eines engagierten Kameruner Kooperationspartners. Prof. Dr. med. Frank Wilhelm, Augenarzt in Greifswald, der seit über 20 Jahren ehrenamtlich als operativ tätiger Augenarzt in Kamerun tätig ist, berichtete Herrn Chefarzt Dr. T. Stein von einem seiner Partner, der eine neurologische Expertise benötigte. An der BDH-Klinik Greifswald fand er schnell Hilfe für den Kameruner Helfer.

Manchmal benötigen auch Menschen Hilfe, die ihr Leben der Hilfe für andere verschrieben haben. Der Kameruner Samuel Mpome, der zusammen mit dem Verein „Bon Secours Kamerun e.V.“ vor Ort hilft, dass Menschen medizinisch versorgt werden und gespendetes medizinisches Gerät die Bedürftigen erreicht, zeigte neurologische Symptome. Da eine Abklärung vor Ort aufgrund der nur eingeschränkt vorhandenen diagnostischen Möglichkeiten äußerst schwierig ist, kam die Idee auf, dass die BDH-Klinik Greifswald dem Kollegen, der sich seit vielen Jahren für inländische Flüchtlinge in Kamerun und viele Hilfsbedürftige engagiert, aufgrund der langjährigen Expertise helfen könnte.

Nach einer kurzen Absprache zwischen dem Ärztlichen Direktor und Chefarzt Dr. med. Torsten Stein sowie dem Geschäftsführer Roger Gierczak – unter dem Motto „Helfer helfen Helfern“ - war sehr schnell klar, dass die BDH-Klinik Greifswald die Kosten für einen fünftägigen Aufenthalt übernimmt und alle weiteren Maßnahmen koordiniert. Es wurde der Kooperationspartner der BDH-Klinik, das ENRADIA – Zentrum für Radiologie, Nuklearmedizin und Endokrinologie, angesprochen, und auch dieses erklärte sich umgehend bereit, die notwendigen Untersuchungen für Samuel Mpome kostenlos zu leisten. Den Rest der umfangreichen Vorbereitungen, wie das Visumsprozedere, die Flugbuchung und die weitere Unterbringung in Deutschland, übernahm der Verein „Bon Secours Kamerun e.V.“. Samuel Mpome konnte daraufhin Ende Februar in der BDH-Klinik Greifswald und dem ENRADIA – Zentrum umfassend untersucht werden.

Ein Erfolgsprojekt unter Helfern, wie Chefarzt Dr. Torsten Stein es beschreibt: „Nochmals einen großen Dank an das ENRADIA-Zentrum, an die engagierten Mitarbeiter der BDH-Klinik und vor allem an die Kollegen des Vereins Bon Secure Kamerun e.V. So kann und sollte Hilfe gelebt werden, auch ganz im Sinne des BDH-Mottos: ‘Hilfe, die ankommt’.“

Samuel Mpome war berührt von dieser großen Hilfsbereitschaft und der Unterstützung, die er durch die deutschen Partner erfahren hat. Als Dankeschön transportierte er über tausende Kilometer handgefertigte Schnitzereien für die Beteiligten. In einem gemeinsamen abschließenden Gespräch zusammen mit Samuel Mpome, Dr. Stein, Roger Gierczak, Prof. Wilhelm sowie den engagierten Hilfsvereins-Mitarbeitern Georg Schorn (1. Vorsitzender) und Martina Meilwes (Projektplanerin) wurden alle Ergebnisse besprochen und Empfehlungen gegeben. In dieser konstruktiven und sehr empathischen Atmosphäre wurde die Idee weiterer gemeinsamer Projekte, wie beispielsweise die zur Verfügungstellung von nicht mehr genutzten medizinischen Geräten, entwickelt und besprochen. Auch in diesem Bereich wird sich die BDH-Klinik Greifswald nun in Zusammenarbeit mit Bon Secours weiter aktiv engagieren, so dass über die Hilfe für einen Menschen hinaus nunmehr eine weitere Zusammenarbeit und Hilfe für viele Menschen entsteht.

Der Verein „Bon Secours Kamerun e.V.“ versorgt die Menschen in Kamerun mit medizinischen Gütern, welche mit erheblichem Aufwand in Deutschland über Spenden gesammelt, geprüft, gelagert und schließlich verschifft werden. Vor Ort werden diese dann von Samuel Mpome verteilt, der im engen Kontakt zu Krankenhäusern und Ärzten steht und den Bedarf der einzelnen Häuser kennt. Der Aufbau der teilweise hochkomplexen Geräte erfolgt dann wiederum ehrenamtlich durch deutsche Mitstreiter oder durch gut ausgebildete Kameruner Medizintechniker. Als nächste Projekte stehen die Erweiterung eines Krankenhauses an, die Ausarbeitung eines Fünfjahresplanes für die Versorgung von weiteren 19 Krankenhäusern und Gesundheitsstationen in der Region Extrême-Nord (nahe der nigerianischen Grenze), bei denen der Verein und seine Helfer den Kamerunern weiter aktiv zur Seite stehen möchten. Die BDH-Klinik Greifswald wird ihrerseits die Projekte und Kontakte weiter kommunizieren und somit Kooperationspartner und Mitstreiter finden.