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Para-Boccia in der BDH-Klinik Greifswald

23.09.2022

Nationalspielerin Nicole Michael besucht die BDH-Klinik Greifswald am Internationalen Tag der Querschnittlähmung.

Para-Boccia in der BDH-Klinik Greifswald

Am 05.09.2022 kam es anlässlich des Internationalen Tages der Querschnittlähmung zu einem ganz besonderen Besuch in der BDH-Klinik Greifswald. Nicole Michael, ihr Trainer Peter Hornig und Dirk Brandt, Mitarbeiter beim „Verband für Behinderten- und Rehabilitationssport M-V e.V.“, waren zu Gast, um die Sportart Para Boccia vorzustellen. Hierbei handelt es sich um eine der inklusivsten Sportarten, da sie auch mit schwerstem Handicap ausgeübt werden kann. Nicole ist aufgrund einer Tetraspastik auf einen Rollstuhl angewiesen und Mitglied der deutschen Para-Boccia-Nationalmannschaft.

Als ich, selbst Rollstuhlfahrer, einige Tage vor dem Termin erfuhr, dass am Internationalen Tag der Querschnittlähmung eine Para Boccia-Vorführung stattfinden sollte, hatte ich noch keine Ahnung, welche Konsequenzen dieser Termin haben würde.
Ich hatte mich darauf eingestellt, nachmittags in die Klinik zu kommen, die Atmosphäre aufzunehmen und den Gästen noch die eine oder andere Frage zu stellen, um letztendlich einen schönen kurzen Artikel für die Klinik-Homepage zu schreiben.
Doch bereits eine halbe Stunde nach Beginn der Veranstaltung war dieser Plan Geschichte. Apropos Geschichte: Nachdem die Gäste etwas verspätet eintrafen, da sie teils extra aus Berlin angereist waren, begann die Veranstaltung mit einem Überblick zur Geschichte des Boccia und Para Boccia. Kein Wunder, denn mit Dirk gehörte ein studierter Historiker zu unseren Besuchern. Nach einer kurzen Regelerklärung von Peter hieß es dann aber sehr schnell: „Jetzt wird gespielt!“
Das ließen sich Patienten und Mitarbeiter nicht zweimal sagen und schnell wurde eine passende Fläche zum Spielfeld erklärt, auch wenn diese nicht die offiziellen Maße von 12,5 m Länge und 6 m Breite vorzuweisen hatte.
Von diesem Moment an war ich nicht mehr als Mitarbeiter vor Ort, sondern als Bocciaspieler. Bereits der erste Wurf hatte meine Faszination für diesen Sport und den Ehrgeiz eines Wettkämpfers geweckt. Sofort stellten sich mir tausend taktische Fragen und bestimmt hätte ich jedes Spiel gewonnen, wenn er nicht auch alle anderen Teilnehmer beflügelt hätte, dieser Kampfgeist wahrer Athleten. So musste ich also gleich zu Beginn meiner Boccia-Karriere zwei bittere Niederlagen einstecken. Aber wie heißt es so schön unter Sportsleuten: Niederlagen spornen uns an. Aufgeben? Niemals! Zwei Tage später also war ich pünktlich vor der Turnhalle des Berufsbildungswerks in Greifswald. Hier nämlich trainiert Nicole einmal wöchentlich, zusätzlich zu ihren drei Trainingstagen in Berlin, ja, richtig gelesen: in Berlin. Auch das zweite und dritte Training seit jenem 5. September verpasste ich nicht. Scheint beinahe so, als hätte es mich ein klein wenig gepackt, das „Boccia-Fieber“.
Was mich abseits meiner eigenen Begeisterung aber ebenfalls beeindruckt hat, war der Effekt des Sports auf die Patienten. Egal welches Handicap vorlag, jeder konnte mitmachen. Der Fokus lag ganz automatisch darauf, was man noch kann, und nicht, was man nicht mehr kann. Außerdem sind die grundlegenden Regeln des Para Boccia leicht zu verstehen und die notwendige Ausrüstung ist sehr überschaubar. Zu jedem Set gehören sechs rote und sechs blaue Bälle sowie ein weißer Zielball, der sogenannte „Jack“. Gespielt wird Rot gegen Blau, und zwar im Einzel, im Doppel oder im Team (Drei gegen Drei), wobei die sechs Bälle entsprechend aufgeteilt werden. Ein Spiel Eins gegen Eins umfasst vier Sätze und die Punkte werden zusammengezählt. Einen Punkt bekommt man für jeden eigenen Ball, der dichter am Jack-Ball liegt als der erste Ball des Gegners. Pro Durchgang kann man also bis zu 6 Punkte erreichen.
Mit diesem Basiswissen und bei überschaubaren Investitionen ist man eigentlich schon gerüstet. Stellte sich also die Frage, ob das Para Boccia nicht ein ideales Sportangebot in unserer Klinik wäre. Aus meiner Sicht bietet sich ein echter Mehrwert für unsere Patienten gerade in Bezug auf Motivation und Abwechslung im Klinikalltag.

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